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Schwerpunkt VimpelCom: Ein Freundschaft zerbricht: VimpelCom und Telenor; Verliert Telenor VimpelCom?; VimpelCom übernimmt Weather Investments; VimpelCom-Aktionäre beschliessen Fusion

    (Amsterdam, Niederlande - 2011-03-17) Die Mehrheit der Aktionäre von VimpelCom hat den Weg für eine Fusion mit der Wind Telecom S.p.A. frei gemacht (siehe auch u. a. MTW 0366 & 0372). Die Mehrheit war nicht besonders gross: 93,1 Prozent der stimmberechtigten Aktien waren vertreten und von denen stimmten 53,3 Prozent für die Vereinigung. Bei den Streubesitzern gab es eine Mehrheit von 60,2 Prozent zu 39,8 Prozent gegen die Vorschläge. Laut VimpelCom soll die Vereinigung noch in der ersten Hälfte 2011 stattfinden.
    VimpelCom ist derzeit neben Russland in Armenien, Georgien, Kambodscha, Kasachstan, Kirgisien, Laos, Tadschikistan, der Ukraine, Usbekistan und Vietnam aktiv.
    Wind Telecom besitzt 100 % von Wind Telecomunicazioni S.p.A. und 51,7 % der Orascom Telecom Holding. Die wieder betreibt direkt oder indirekt Netze in Ägypten, Algerien, Bangladesch, Kanada, Nordkorea und Pakistan.
    Kurz nach der Abstimmung verkündete VimpelCom, dass man alle nötigen regulatorischen Genehmigungen für die Fusion habe («...has received all the necessary regulatory approvals needed to complete the combination of VimpelCom and Wind Telecom S.p.A...). Aufgezählt wurden die italienische Antitrust Behörde, das ukrainische Antimonopol-Komitee sowie die Wettbewerbskommission und die Telekombehörde von Pakistan.
    Die beiden Kontrahenten Altimo und Telenor setzten noch vor der ausserordentlichen Hauptversammlung wieder alle Mittel ein, um ihrem Standpunkt zum Durchbruch zu verhelfen. VimpelCom meldete am 28. Februar, dass die Egan-Jones Proxy Services empfehlen, für die Fusion zu stimmen. Ebenso konnte man Glass Lewis als Empfehler gewinnen. Am 2. März konterte dann Telenor mit einer Empfehlung der ISS (Institutional Shareholder Services), die empfahlen, gegen die Fusion zu stimmen.
    Noch vor dem letzten Schlagabtausch versuchte Telenor beim Handelsgericht («Commercial Court») in London ein gerichtliches Verbot der Transaktion («Injunction») zum Schutz ihrer Vorzusgrechte («Pre-emptive Rights») zu erhalten. Dabei gib es den Norwegern vor allem darum, dass sie zum gleichen Zeitpunkt weitere Aktien von VimpelCom zu erhalten hätten, zu dem auch die Aktionäre von Wind Telecom im Zuge der Fusion ihre Aktien erhalten.
    Vor Gericht kam es dann zu keiner Entscheidung, denn VimpelCom, Altimo, Telenor und Weather einigten sich darauf, Erklärungen abzugeben, die ein gerichtliches Verbot unnötig machen. VimpelCom, Altimo und Weather verpflichteten sich, alle nötigen Aktionen zu setzen, um im Falle Telenor neue Aktien zugesprochen werden, diese auch auszugeben.
    Telenor jubelte, dass diese Vereinbarung die gleiche Rechtskraft wie eine «injunction» habe und jeder Bruch der Vereinbarung eine Missachtung des Gerichtes wäre.
    Von Seite VimpelCom wurde die Vereinbarung völlig anders interpretiert: «English Commercial Court Denies Telenor Request For Injunction», also so, dass das englische Gericht den Wunsch von Telenor nach einer «injunction» abgelehnt hat. Womit die ausserordentliche Aktionärsversammlung ohne Probleme über die Bühne gehen könne.
    Nach der Abstimmung erklärte Telenor, dass man auch nach der Abstimmung weiter am Erfolg von VimpelCom mitarbeiten werde. Man wies allerdings darauf hin, dass die Stimmenverteilung bei VimpelCom nicht den wirtschaftlichen Anteilen der Aktionäre entspricht. Wäre das der Fall, so Telenor, hätte eine klare Mehrheit von 51,5 Prozent gegen die Fusion gestimmt.
    Für die Zukunft kündigte Telenor ausserdem an, dass man dass Verfahren um die zusätzlichen Aktien in London weiter führen werde. Die unendliche Geschichte Altimo gegen Telenor geht also weiter.

Links:
http://www.altimo.org/
http://www.telenor.com/
http://www.telenorgroup.com/
http://www.vimpelcom.com/
http://www.vimpelcomlimited.com/




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