Mobile Times Handy als Infopoint und Navigator für Öffis
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MIP (Bilder: TU-Wien)    Der Kern des Forschungsprojektes «MIP - Mobile Information Point», das von der TU Wien und ihrer Gruppe INSO (Industrielle Software) gemeinsam mit den grossen österreichischen Verkehrsunternehmen, Mobilfunkunternehmen und anderen Partnern aus der Wirtschaft durchgeführt wird, soll Wege aufzeigen, wie Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln künftig Informationen neuartig, rasch und barrierefrei abrufen können. Fragen wie «Wie komme ich weiter an mein Ziel?», «Wann und wo steht der nächste Bus bereit?», «Wann fährt die Bahn retour?» oder «Wo ist die nächste Wartemöglichkeit?» sollen einfach vom Handy beantwortet werden.
    Als Testgebiete dienen u. a. die Bahnhöfe Krems und Baden (beide Niederösterreich). Dort sind intelligente, interaktive Poster, so genannte Mobile Information Points (MIPs), angebracht. Ein MIP belädt bei aktiver Berührung mit dem Fahrgasthandy über Near Field Communication (NFC)-Technik oder andere Smartphone-Mechanismen automatisch das Mobiltelefon mit den aktuellen lokalen Reiseinformationen. Mit einem Schlüssel bzw. Verweis wird das Mobiltelefon selbst zur Anzeigetafel mit persönlicher Navigationsmöglichkeit.
    Die MIPs sind noch im Experimentierstadium. Sie bedienen aber bereits u. a. folgende Mechanismen: Mittels Handy-Kamera und geeigneter, im Internet frei erhältlicher Software oder NFC-fähigem Mobiltelefon wird ein an den Information Points angebrachter 2D-Code oder NFC-Chip ausgelesen werden. Der Code bzw. Chip dient als Schlüssel, um standortrelevante Information über gängige Informationskanäle (Web/WAP, SMS, etc.) mit dem Mobiltelefon abzufragen. Die Forschungsarbeiten dienen neben Fragen der Reife und breiten Einsatzfähigkeit der Technologie vor allem der Akzeptanz und Usability durch die «NutzerInnen».
    Die interessante Aufgabe liegt nicht in der unmittelbaren Technologiefrage selbst, sondern in dem iterativen Prozess, ein derartiges, den Bahnfahrern noch nicht vertrautes System aus vielen verfügbaren Komponenten so zu verschmelzen und zu integrieren, dass es für die Reisenden auch wirklich tauglich und nützlich wird. Dabei werden Verfahren des «explorativen und evolutionären Prototypings» angewandt, um die Technik schrittweise zu verbessern, bis sie für den Echteinsatz tauglich ist. Mit dem Projekt MIP wird überdies versucht, einen Standard bzw. ein so genanntes Best-Practice für das beschriebene Vorhaben in Zusammenarbeit mehrerer Akteure (Verkehrsunternehmen, Verkehrsverbund, Designer, Techniker, Mobilfunkbetreiber, Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR)) zu entwickeln. Im Rahmen der Tests sollen daher Erkenntnisse über die (barrierefreie) Bedienbarkeit und Nutzungsfrequenz gewonnen werden.
    Das Projekt MIP wird in der Programmlinie «ways2go» vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert. Partner sind (in alphabetischer Reihenfolge):
-- A1 Telekom Austria AG
-- LOB iC GmbH (Projektmanagement)
-- NEXPERTS GmbH
-- ÖAR Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation
-- ÖBB-Infrastruktur AG
-- ÖBB-Personenverkehr AG
-- ÖBB-Postbus GmbH
-- Simlinger Informations-Design GmbH
-- TU Wien - Forschungsgruppe Industrielle Software (INSO) und Zentraler Informatikdienst (ZID)
-- VENDARO m-commerce Dienstleistungen GmbH
-- Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) Gesellschaft m.b.H. (Bilder: TU Wien)

Links
http://www.inso.tuwien.ac.at/
http://www.mip.or.at/
http://www.tuwien.ac.at/




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Sonntag, 31. Oktober 2010
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