Lithium & Eisenphosphat statt Lithium & Kobalt | |
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Am MIT (Massachusetts Institute of Technology) hat man eine möglicherweise bahnbrechende Entdeckung gemacht: Verwendet man als Grundmaterial für Lithium-Ionen-Akkus statt Lithium-Kobalt Lithium-Eisenphosphat, so kann die Ladezeit des Akkus extrem verkürzt werden. Gerbrand Ceder vom MIT entdeckte, dass nicht wie bisher angenommen, eine Geschwindigkeitsbegrenzung des Flusses von Elektronen und Ionen die Ladezeit verlängert, sondern dass es die Art ist, wie die Ionen durch das Material gleiten. Das Problem, so stellte der Forscher und seine Kollegen fest, besteht darin, dass die Ionen durch winzige «Tunnels», deren Eingänge sich auf der Oberfläche des Materials befinden, gleiten. Um in diese Eingänge zu treffen, müssen sich die Ionen exakt darüber befinden. Wenn nicht, kommen sie nicht durch. Erst wenn genug Ionen durchgekommen sind, ist der Akku aber wieder geladen.
Ceder entwarf daher ein Material, das die Ionen gleichsam in diese Röhrchen leitet. Eine mit einem derartigen «Beltway» (Förderband) ausgerüstete Lithium-Ionen-Batterie kann in weniger als 20 Sekunden geladen werden, während ein vergleichbarer Akku ohne Leitsystem sechs Minuten braucht.
Bei den Arbeiten entdeckte man, dass Lithium-Eisenphosphat im Gegensatz zum heute verwendeten Lithium-Kobalt nicht zum Überhitzen neigt. Zwar war Lithium-Eisenphosphat schon bisher bekannt, doch gab man Lithium-Kobalt den Vorzug, weil es etwas mehr Energie speichern kann. Langfristig ist das aber offensichtlich nicht so, denn das Team um Ceder fand heraus, dass Lithium-Eisenphosphat seine Ladekapazität auch über längere Zeiträume nicht vermindert, was Lithium-Kobalt sehr wohl tut. Da man bisher diesen Kapazitätsverlust durch zusätzliches Material im Akku ausgeglichen hat, könnte bei den neuen Akkus dieses Zusatzgewicht wegfallen und die Akkus würden noch leichter.
Laut Professor Ceder wären im Herstellungsprozess nur geringfügige Änderungen nötig, um das neue Material verarbeiten zu können.
Links:
http://web.mit.edu/
Letzte Überarbeitung: Donnerstag, 2. April 2009
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