Mobile Times Datenbank für Geräusche und Klänge
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    (St. Pölten, Niederösterreich - 2008-05-26) Die FH St. Pölten hat eine intelligente Datenbank entwickelt, die eine effiziente Suche von Geräuschen und Klängen ermöglichen soll und am 30. Mai offizielle vorgestellt wurde. Die Datenbank heisst «AllThatSounds» (ATS) und ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts, das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Rahmen des FHplus-Programms unterstützt wurde.
    Ziel des Forschungsprojekts war es, die Suche von passenden Geräuschen für Medienproduktionen zu vereinfachen. Gängige Sound Libraries ermöglichen eine zielgerichtete Recherche über eine simple Beschreibung des auslösenden Vorgangs für das gesuchte akustische Signal, etwa «Zuschlagen einer Autotüre der Marke X». An der FH St. Pölten wurde nun eine Methode zur effizienten Kategorisierung entwickelt, die eine präzise Beschreibung der Soundeffekte beim Einpflegen in die Datenbank sicherstellt. Anwender können aber auch Klänge unter anderem hinsichtlich ihrer Wirkung präzisieren. Diese so genannte «assoziative semantische Erschliessung» von Audiodaten ist eine Neuheit und lässt eine Suche beispielsweise auch nach dem Verwendungszweck zu.
    FH-Prof. Dipl.-Ing. Hannes Raffaseder, Leiter des Instituts für Medienproduktion an der FH St. Pölten und für ATS verantwortlich: «Das Besondere an AllThatSounds ist neben der ausgefeilten Kategorisierung die automatische Recherche der Datenbank nach ähnlich klingenden Soundeffekten und -samples unabhängig davon, ob diese mit passenden Schlagwörtern beschrieben wurden. Im Film Terminator 2 etwa wurde das Geräusch von flüssigem Metall durch eine Kombination aus brutzelndem Fett und blubberndem Joghurt dargestellt. Die ATS-Datenbank würde hierfür Vorschläge liefern. Gleiches gilt für die Herstellung eines künstlichen Geräusches, etwa das eines Raumschiff-Antriebs. Will ein Sound Designer das Rattern eines Rasenmähers als Basis für den Sound verwenden, so schlägt ATS zusätzlich Geräusche vor, die dem des Rasenmähers ähnlich sind. Damit kommt der Sound Designer viel schneller zu einem Ergebnis, das seiner Vorstellung entspricht». Signaltheoretische Algorithmen, die so genannten Mel-Frequenz-Cepstrum-Koeffizienten (MFCC), analysieren und ordnen dazu im Hintergrund alle Sounds in der Datenbank, um mehrere ähnlich klingende Geräusche zu finden.
    AllThatSounds wurde in enger Kooperation mit der Wiener Firma Audite, ein auf die Konzeption und Umsetzung von Audio-Produkten und -Systemen spezialisiertes Unternehmen, entwickelt. Mit dem Kommunikationsunternehmen Team Teichenberg, und der Fachhochschule Vorarlberg waren zwei weitere Partner an der Realisierung beteiligt.

Links:
http://www.allthatsounds.net/
http://www.audite.at/
http://www.ffg.at/
http://www.fh-stpoelten.ac.at/
http://www.fhv.at/
http://www.teichenberg.at/




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